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Ich bekam einen Anruf, der BVMW lädt mich zu einem Unternehmerfrühstück ins Chester Hotel nach Heidelberg ein. Highlight dieses morgendlichen Events ( Beginn 7.30 - 1 Stunde Fahrtzeit, 1/2 Stunden Sicherheitspuffer wegen „planmässigen Staus“ auf deutschen Autobahnen,das macht summa summarum = um 5.00 Uhr aufstehen): Prof.Dr. Gerald Lembke: „Im digitalen Hamsterrad – wie Mitarbeiter ihren Job wegwischen.“ Die Wetterbedingungen bestens und der Berufsverkehr noch gemässigt, so dass ich entspannt mein Ziel erreichte.
Im digitalen Hamsterrad
Gleich zu Beginn der Hinweis von Prof.Dr. Gerald Lembke, dass sein Vortrag sich nicht 1:1 mit dem Inhalt seines Buches „Im digitalen Hamsterrad" spiegelt, vielmehr fokussiert auf Situation und der Umgang mit den sozialen Medien am Arbeitsplatz eingeht.
Der Zeitpunkt könnte nicht treffender gewählt sein, da gerade jetzt in allen Medien das „Must“ der Digitalisierung von Unternehmen beschworen wird. Eine Zeit, in der die Bedürfnispyramide von Maslow auf den Kopf gestellt wurde. Abgesehen von den Grund- oder Existenzbedürfnissen (wobei man letztere eben auch schon in Frage stellen kann, stehen inzwischen die Notwendigkeit von Smartphone und die Verbindungsqualität zum mobilen Internet, an erster Stelle.
Wischen am Arbeitsplatz ist der Produktivitätskiller Nummer 1
Nicht nur in ihrer Freizeit sieht man die inzwischen „Mobil-Adicted“ - profan die Internet- und Social-Media-Abhängigen mit gebeugtem Rücken laufen und herumstehen. Auch die tägliche Arbeitsroutine in Büros wird immer häufiger und länger durch unproduktive Zeitabschnitte durch den Blick auf Whats-UP und Facebook Anwendungen unterbrochen - und als gleichsam wichtig wahrgenommen.Unaufmerksamkeit und sinkende Konzentration entwickeln sich zu neuen Herausforderungen. Egoisten und Narzissten dominieren unsere Wahrnehmung, immer dann, ... sobald wir im Internet sind.
Aber was dagegen tun? Maßnahmen wie Verbote bringen hierbei wenig. Diese ständige Social-Media-Wachsamkeit erzeugt auch eine digitale Sättigung: Trotz dem permanenten Online- Konsum werden Inhalte kaum noch wahrgenommen, bzw. abgespeichert.
Disruptive Ökonomie
Zwei Welten geraten/ stehen sich - wie nie zuvor - diametral gegenüber. Das „neue Grundbedürfnis“ ständig mit seinen sozialen Medien online zu sein, nichts zu verpassen und die Forderung des Arbeitgebers, dass Mitarbeiter fokussiert ihrer Tätigkeit am Arbeitsplatz nachgehen, die Produktivität des Mitarbeiters aufrecht zu erhalten.
Das Digitale hat längst das Soziale verdrängt
Durch die digitalen Medien fand eine Umerziehung statt , wie wir uns in der Welt bewegen. Es wird weniger direkt kommuniziert und miteinander kommuniziert. Selbst frühere gängige Kommunikationsformen wie das Telefonieren finden immer weniger statt, da Menschen sich inzwischen gehemmt fühlen, direkt andere Menschen anzusprechen. Stattdessen wird die Nutzung von WhatsApp und FB Nachrichten vorgezogen. Dazu gab es einen recht interessanten passenden Artikel im Stern: "Warum rufst Du mich an? Warum ich Telefonieren so hasse."
Das Analoge ist dem Virtuellen längst untergeordnet
Für Unternehmen bedeutet dies, dass das unproduktive Verhalten sich nicht nur durch die Ablenkung durch Internet und soziale Medien begründet, sondern auch aus der Folgeerscheinung, nämlich eben die Fähigkeit verloren zu haben direkten Kontakt mit Menschen zu suchen und sozial zu interagieren.
Die Crux der Geschichte: Unternehmen sehen in einer umfassenden Digitalisierung ihres Unternehmens eine Notwendigkeit der Zukunftssicherung. Die Verführung ist also groß, junge "Digital Natives" bei der Einstellung zu bevorzugen, da es scheint, dass diese die neuen Anforderungen der Digitalisierung am besten meistern könnten.
Dagegen gilt es, neben den beiden oben angeführten disruptiven Momenten (der ständigen Zerstreuung durch soziale Medien und der Mangel an der Fähigkeit verbal zu kommunizieren) ebenfalls zu berücksichtigen, dass diesen Personen - die hier weder über Erfahrungsschatz verfügen noch in der Lage sind, sich in innerbetriebliche Abläufe und Strukturen einzubinden - harmonisch zum Wohl des Unternehmens beizutragen sollen.
Viel wichtiger wäre es demnach für Unternehmen, ihre Mitarbeiter sowohl durch eine zielgerichtete Kommunikation, als auch durch Schulungen und ausserbetrieblichen Fortbildungen, auf die Reise in die Digitalisierung des Unternehmens mitzunehmen.