Die 4-Tage-Woche: Es wird Zeit für die Zeitenwende in Unternehmen
Kürzlich erst hatte ich einen Artikel über die Generation Z gelesen und auch darüber, dass sogar diejenigen die schon länger im Arbeitsleben ihre Frau, ihren Mann stehen, durchaus Sympathien mit jenen, die eine Revolution in der Arbeitswelt, bzw. der Balance zwischen Arbeit und Leben fordern, empfinden. Merke: Auch Ältere wünschen sich die Viertagewoche!
Die Chancen stehen gut dass auf Arbeitnehmerseite viele der Forderungen real werden können, wie die Vier Tage Woche, für die Generation Z und viele „langgedienten Arbeitnehmer in einem Unternehmen eine der künftigen Grundbedingungen für eine gute Work Life Balance, von der vor vielen Jahren viel gesprochen und wenig umgesetzt wurde, höchstens einmal Erwähnung fand während der Coronazeit, in der man die Arbeitsaufteilung zwischen Office und Home Office thematisiert wurde.
Arbeitgeber unternehmen die Versuch die Zeit "des Home-Office" zurückzudrehen!
Viel Spaß damit!
Seit geraumer Zeit versuchen nun die Arbeitergeber die Uhr wieder zurückzudrehen, die Mitarbeiter wieder zurück ins Büro zu bringen. Eine ganz, ganz schlechte Idee. Im Raum steht nämlich das Mißtrauen der Arbeitgeber, dass Mitarbeiter Zeit mit privaten Dingen im Home Office vertrödeln ... während ihrer Arbeitszeit.
Sicher hat die Officezeit von Arbeitnehmern auf eine positive Seite, man kann sich mit Kolleginnen und Kollegen über den Schreibtisch hinweg austauschen oder tut das während den Kaffeepausen oder wenn es ganz sportliche sind, während er Mittagspause beim Walken. Persönliche Meetings sind kommunikativer und angenehmer, wenn man sich gegenüber sitzt (Es gibt aber zu viele Meetings in Unternehmen mit zweifelhaften Ergebnissen, was denn zum Schluss umgesetzt wird) als Zoom oder Microsoft Team Meetings.
Wenn man sich jetzt eines der Unternehmen, für welches ich unter anderem als Freiberufler tätig bin anschaue, dann gehört hier schon viel Überredungskunst dazu, dass Mitarbeiter vom Homeoffice möglichst viele Tage wieder - „körperlich zumindest“ - zurück sind im Unternehmen.
Büroausstattung: Feel as great as at home!
Büros die sehr „zweckmässig“ eingerichtet sind, und das nicht mal mit moderner neuer Büroausstattung, sondern Schreibtischen, Ordnungssystemen und offenen Regalen die schon mehr als 20 Jahre auf dem Buckel haben und jeden Feng Shui Innenarchitekten dem Schlaganfall ein Stück näher bringen.
Damit nicht genug, eine IT-Infrastruktur, die ebenfalls schon zig Jahre auf dem Buckel hat mit Desktop Rechnern, die man statt einer einmal im Jahr stattfindenden Spendenübergabe nebst Zeitungsbericht, einem Diakonieladen oder Repaircafé übergeben sollte um so ein gutes Werk zu tun für Sozialhilfe-Empfänger, falls diese keine höheren Ansprüche haben (was ich durchaus verstehen könnte).
Schnelles Internet, am besten Glasfaser
für effizientes Arbeiten
Die Internetverbindung kann ich in diesem Rahmen auch noch kurz erwähnen, Hier teilen sich bis zu 50 Arbeitsplätzen einen einzigen Anschluss wie man ihn gewöhnlich im Privathaushalt hat. Insofern hat ein Mitarbeiter, selbst in „Ikea-Vollausstattung“ zu Hause ein schöneres Arbeitsumfeld als auch einen bessere Internetversorgung. Wenn er jetzt auch noch das Glück hat, seinen privaten Rechner zu verwenden und nicht eine „olle Windows-Kamelle“ aus der Firma Firma verwenden muss, hat er /sie ein geradezu paradiesisches Arbeitsumfeld im Home Office.
Erschwerend, neben den Erwartungen der 4-Tage-Woche und somit einer reduzierten Arbeitszeit um 20% bei gleichem Gehalt und Lohn ist der Umstand der Arbeiterlosigkeit. Heißt ein Unternehmen muss schon einiges tun, um neue Mitarbeiter zu gewinnen. Da wäre neben der verkürzten wöchentlichen Arbeitszeit einige Dinge, die man bereits in Stellenausschreibungen als Zugeständnisse an mögliche Bewerber lesen kann, neben einem vereinfachten Bewerbungsprozess. So bieten Unternehmen inzwischen regelmässige Events wie ein gemeinsames Mittagessen, der Chef bestellt Pizza. Da wird mit Kaffee aus einer First Class Marken Kaffeemaschine geworben, mit täglich frischem Obst. Einige Unternehmen bieten sogar für die Mittagspause Massagen an. - Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wie ein Unternehmen, ein Arbeitgeber dies finanziell „wuppen“ soll ohne Verluste zu machen oder die Wirtschaftlichkeit seines Unternehmens zu gefährden. Die Antwort könnte so aussehen.
Fangen Sie endlich an Ihre Mitarbeiter auf Augenhöhe zu behandeln und nicht als Posten auf Ihrer Ausgabenseite! Gleichzeitig beginnen Sie damit Ihre Kunden nicht nur als Geldbringer auf der Einnahmenseite zu sehen, sondern motivieren Sie Ihre Mitarbeiter „Customer Relation Agenten“ zu werden, das heißt eine wahre Kundenbeziehung zum Kunden zu betrachten. Es sind Kundenpartner mit denen man pfleglich umgeht, so wie Ihr Chef mit Ihnen weil er weiß was er an Ihnen hat, so müssen die Mitarbeiter begreifen dass es nicht der Chef ist, der ihre Existenz sichert, es sind die Kunden!
Arbeitsabläufe harmonisieren, um sie zu effektivieren
Es wird in vielen Klein- und Mittelständigen Unternehmen immer noch viel Papier verbraucht. Sowohl eine Wiedervorlage als auch eine Ablage sind. Das schafft Unordnung und einen Dokumenten Jungle! Mitarbeiter die sich hier durchkämpfen müssen, weil es keine Zeitlinie gibt schaffen so ihr eigenes Frustrationspotenzial
Kommen wir damit zusammenhängend zu einem weiteren Punkt: Die IT Technik muss auf dem neuesten Stand sein und sie muss kinderleicht für jeden bestehenden Mitarbeiter, falls es ein Update gibt oder für neue Mitarbeiter sofort begreifbar umsetz- und einsetzbar sein. Nicht der Mensch muss sich dem System anpassen, sondern das System dem Mitarbeiter.
Falls von der IT Abteilung der Satz kommt: Ist nicht umsetzbar, sorgen Sie zuerst für eine neue IT Abteilung und dann für die neueste Server und Client-Architektur. Gleichzeitig ist darauf zu achten, dass eine ausreichend große Internetverbindung zum Server von außen gewährleistet ist, da auch weiterhin, da wo es sinnvoll und verlustfrei funktioniert Homeoffice ermöglicht sein soll. Das spart zudem Kosten für Räumlichkeiten.
Ein gesundes, kameradschaftliches Betriebsklima ist effizient!
Tun sie alles für ein gesundes, kameradschaftliches Betriebsklima und auch dafür sollten Sie achten bei der Einstellung von neuen Mitarbeitern, dass sie die richtigen Mitarbeiter aussuchen - oder tun Sie alles dafür dass die künftigen Mitarbeiter Sie und Ihr Unternehmen aussuchen. Dazu trägt Employer Branding bei. Doch Employer Branding funktioniert nur wenn es das Tatsächliche im Unternehmen widerspiegelt, sonst ist der neue Mitarbeiter schneller wieder weg als Sie denken! Und achten Sie darauf dass neue Mitarbeiter sich nahtlos in ein Team integrieren können. Geben Sie Hilfestellung und ausserdem: Passen Sie auf dass sich weder toxische Mitarbeiter im Unternehmen entwickeln oder Sie feststellen, dass sie solche angestellt haben.
Zusatznutzen für das Unternehmen: Geringere Krankenstände heißt geringere Kosten, geringerer entgangener Gewinn und geringere Mehrbelastung, weil andere Mitarbeiter den Arbeitsausfall eines Kollegen*in auffangen müssen. Burnout in der Arbeit entsteht einmal aus Überforderung von Mitarbeitern, oft begründet durch nicht harmonisierte Arbeitsabläufe und um es auf die Spitze zu treiben und Mitarbeiter zum Ausrasten zu bringen, der berühmte Tropfen auf den heißen Stein, wenn sie ständig die Arbeit ihrer krankgeschriebenen Kollegen*innen übernehmen müssen.
Fazit:
Je kundenzentrierter und mitarbeiterfokussierter ein Unternehmen agiert, je flüssiger und reibungsärmer der Workflow ist, je größer der Wohlfühlfaktor, je „menschlicher“ die IT, kann ein Arbeitsvolumen für das selbst bisher kaum die 5-Tage Woche ausgereicht hat, gut und gerne auch in 4 Tagen bewältigt werden. Das heißt natürlich nicht dass der Kundenkontakt ebenfalls auf 4 Tage beschränkt ist sondern weiterhin 5 und im optimalen Zustand 6 Tage besteht.
Bild von Alex auf Pixabay