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Nahe zu unbemerkt von den europäischen Medien und im Schatten des Wirtschaftsgiganten Brasiliens haben linke Regierungen in Ecuador und Bolivien fast vergessene Werte in ihre Verfassung aufgenommen, die einerseits ihrem indigenen Erbe Rechnung tragen. Andererseits wirkt es geradezu revolutionär modern, ja vielleicht Beispiel gebend, reizvoll und interessant das neue Lebenskonzept, ja Lebensgefühl ernsthaft zu diskutieren. Noch bestehen Zweifel bei manchen über die Zukunftsfähigkeit von Buen Vivir.
Buen Vivir - Ökologie und Ökonomie im Einklang
Die Beantwortung von Fragen, Ökologie, Ökonomie und einer persönlich gelenkten Konsumaskese stellt sich zum Beispiel ATTAC, der zur Zeit bedeutendsten globalisierungskritischen Nichtregierungsorganisation. Namhaften Wirtschaftsexperten setzen sich mit einer Postwachstumsökonomie auseinander. Ganz im Sinne der LOHAS lässt das Paradigma dieser Länder keinen Widerspruch zu: „Buen Vivir“ - das Recht auf ein gutes Leben zu haben - und gleichzeitig die Rechte der Natur zu achten.
Buen Vivir - Entwicklung wichtiger als pures Wachstum:
Alberto Acosta: Verzicht macht das gute Leben erst möglich
Die Verwirklichung persönlicher Ziele, materielle und spirituelle Zufriedenheit- JA, aber nicht zum Nachteil von Umwelt und Natur. Die ecuadorianische Regierung geht voran. Die Entwicklung ist wichtiger als pures Wachstum. Harmonie und Natur als Ziel der Gesellschaft - und des Staates für eine bessere Zukunft.
Buen Vivir - Ein gutes Leben gibt es entweder für alle - oder für niemand.
Der Ökonom und frühere ecuadorianische Energieminister Alberto Acosta, der auch von ATTAC schon einmal zu einer Vortragsreihe in Deutschland eingeladen war, ist einer der Pulsgeber dieser Entwicklung und berät die ecuadorianische Regierung.
Alberto Acosta: „Wir müssen eine andere Art von Beziehung führen. Nicht nur Konkurrenz oder Reichtum. Wir brauchen ein Zusammenleben mit mehr Bescheidenheit und Verantwortungsgefühl. Damit wir die Probleme aller Bürger lösen können. Das gute Leben gilt entweder für alle oder für Niemand“.
Der lange Weg zu Buen Vivir, zu einem gutes Leben: Green Economy
Man ist auf dem richtigen, aber noch langem Weg: Millionen Investitionen werden in die Bildung in Ecuador gesteckt. Ecuador ist alles andere als rückständig. Tourismus soll den Bergbau und die Ölindustrie ersetzen. Green Economy: So will Ecuador einen Deal mit der Welt eingehen: Auf einen Teil der Ölförderung verzichten, das Öl im Boden zu lassen, wenn man einen finanziellen Ausgleich für das Land schafft, damit sich dieses seinen Zielen nähern kann.