LOHASHOTELS

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Die Grindehütte auf der Hornisgrinde / Schwarzwaldhochstraße

Es müssen halt "mehr als eigentlich genug" Mitarbeiter für den Service anwesend sein. Denn die Mehrzahl der Besucher der Grindehütte  sind nicht Urlauber, die höchstens einmal die Hornisgrinde hinaufsteigen, sondern Schwarzwälder, im weitesten Sinne Badener und Schwaben/Württemberger, die wenn es ihnen hier oben gefallen hat und sie mit einem guten Gefühl die Hornisgrinde verlassen, gerne und oft wieder kommen.


Da saßen wir nun,  nach unserer anstrengenden, mehrstündigen Wanderung, hatten einen der herrlichsten Plätze, die man im Schwarzwald finden kann,  mit direktem Blick und zu unseren Füßen, auf den Mummelsee, nebst Berghotel.


Bei einem großen, herrlich kühlen Weizenbier genossen wir die Rast, entschlossen uns aber dann doch  langsam, bevor die Dämmerung einsetzte, zurück nach Baden-Baden zu fahren und in dem Restaurant einzukehren, welches wir am frühen Mittag bereits auf der Fahrt, hoch zur Schwarzwaldhochstraße sahen: Die Geroldsauer Mühle.



Ich hatte wieder Familienbesuch aus meiner früheren Heimat.  Wir unternahmen einen Ausflug in den Schnee, der sich inzwischen ja ziemlich rar macht. Deshalb sind wir zum Mummelsee auf der Schwarzwaldhochstraße gefahren und sind nach fast verzweifelnder Parkplatzsuche dann zur Grindehütte auf 1150 Meter hoch gewandert.


Auf der Grindehütte steppt fast immer der Bär. Unter der Woche besetzen vor allen Dingen die Rentner, die woanders es sich bei Ikea bei Kötbullar und

Smorrebrod und Graved-Lachs gutgehen lassen. Am Wochenende, wenn es selbst hier oben -  auf 1150 Metern  - kaum noch Schnee liegt, dafür Sonne pur, oft verbunden mit einer klaren Sicht über die Rheinebene hinaus bis hin zu den Vogesen gewährt wird, sind es die Einheimischen und für einen Tagesausflug Angereisten, die diesen Ausflugsort genießen möchten, zuhauf .. zugegen.

Die  Ahnung nicht alleine an diesem Tag die letzten  100 Höhenmeter gerechnet vom Mummelsee hoch auf die Hornisgrinde zu erwandern hat man spätestens wenn man die vorhandenen, aber voll besetzten  Parkplätze und Notparkplätze auf der Schwarzwaldhochstraße besetzt sind.


Was mich schon immer gestört hat,  dass der Architekt anscheinend keine Ahnung davon hatte, wie ein gastronomischer Betrieb auch für die Mitarbeiter gut zu bewältigen ist, der ganze Bau aus dieser Sichtweise eine totale Fehlkonstruktion ist. Was sehr verwundert, da das Architektenbüro schon einige Hotels gebaut hat....  Es wurde viel Wert auf wertige, hippe und kontemporäre Inneneinrichtung gelegt und für den Besucher, der wenig hinter die Kulissen, die Arbeitswelt in der Gastronomie blickt, sieht Architektur und vor allen Dingen die Innenarchitektur in "Hüttencharakter-Optik"  sehr gefällig, ja geradezu luxuriös aus.

Doch wer hier den richtigen Blick hat, sieht wie  - gerade im Winter - die Servicekräfte, wenn sie denn die Gäste im Obergeschoss bedienen, sich  mit ihren vollen Tabletts die gleiche geschwungene, von den Schneeschuhen nasse Treppe teilen wie die Gäste.


Dabei ist die Treppe von Besuchern hochfrequentiert, die zu den Stoßzeiten und an Samstag, Sonn- und Feiertagen, oft vergeblich in der oberen Etage nach einem freien Platz suchen oder eben nur mal zwischendurch die Aussicht aus dem Panoramafenster genießen möchten. Es gibt auch keinen Speisenaufzug indem man zumindest das schmutzige Geschirr von den oberen Tischen, effizient nach unten in die Spülküche befördern könnte. Alles muss  nicht nur rauf- , sondern auch wieder runter getragen werden.  

Die Aussparung in der Mitte des ist riesengroß, hier war der Showeffekt mit dem Treppenaufgang wichtiger, als ein Platzangebot sicherzustellen. Solche Besucherströme waren nämlich, aus Mangel an Alternativen inzwischen auf der Schwarzwaldhochstraße durchaus zu erwarten.


Hat man einen Platz gefunden, manchmal hilft ein böser Blick, wie von einem Hexenmeister durch den Raum geschleudert, manchmal hilft aber auch der christliche Gedanke der Glücklichen, die sich bei Kaffee und Kuchen ausreichend ausgeruht haben, den Platz für die Neuankömmlinge frei zu machen.

Nach kurzer Wartezeit hatten wir doch tatsächlich einen Tisch draussen auf der Sonnenterrasse, mit Blick auf den Mummelsee erhaschen können. Auch der Service klappte hervorragend, was vermutlich in aller erster Linie den flinken und umseitigen Mitarbeitern zu verdanken ist. Auch die  Voraussicht des Pächters, der Familie Zepf vom Hotel Forsthaus Auerhahn  dürfte wesentlich zum Wohlfühlcharakter, der sich dann,  jenseits meiner Kritik an der Architektur und dem nicht leichten gastronomischen Handlings, welches zwangsläufig darauf zurückzuführen ist, beitragen.