„Der erste Gesundheitsmarkt“ wird definiert durch die die klassische Gesundheitsversorgung: Die Betreuung durch Ärzte, die Versorgung und Behandlung in Krankenhäusern, Apotheken, Pflege, Kur-und Bäderwesen, Rehabilitation und die per Rezept verordneten Leistungen, wie sie auch in den offiziellen Richtlinien der Heilmittelverordnung aufgeführt sind, inklusive den physiotherapeutischen Maßnahmen.
Der erste Gesundheitsmarkt
Finanziert wird „Der erste Gesundheitsmarkt“ durch die gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen. Ende 2009 betrugen die Gesundheitsausgaben für den ersten Gesundheitsmarkt 134 Milliarden Euro von insgesamt 260 Milliarden Euro. Im Jahr 2014 wurden bereits insgesamt 328 Milliarden für Gesundheit gesamt in Deutschland ausgegeben. Die Beiträge der gesetzlichen Krankenversicherung. Vergeblich die Versuche, auf Dauer die Kostenspirale alleine über Festbeträge, Höchstbeträge, Rabattverträge und Zwangsrabatte in den Griff zu bekommen.
Den ersten Gesundheitsmarkt läßt sich trefflich „Krankheitswesen“ bezeichnen. Der Patient nimmt es immer dann in Anspruch, wenn er krank ist. Der erste Gesundheitsmarkt wird über die Solidargemeinschaft finanziert und wie folgt definiert: Als eine „ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche Behandlung, die das Maß des Notwendigen nicht überschreitet (§ 12 SGB V)“. Zwar wird von Politikern immer wieder behauptet, dass durch den Kostendruck die Qualität nicht leidet, doch die Realität sieht anders aus. Das „Krankheitswesen“ entwickelt sich zur Discounter-Medizin.
Der zweite Gesundheitsmarkt
definiert sich über alle privat finanzierten Produkte, Dienstleistungen und Gesundheits- konzepte, eben auch Sport- und Wellnessangebote, die zu einer gesünderen und bewussteren Lebensführung anhalten: Gesundheitstourismus (Biohotels, Lohashotels), Functional Food, Nahrungsergänzungen, freiverkäufliche Arzneimittel (OTC), Brillen, Alternative Medizin, Mundhygiene (Bsp. Plaqueprophylaxe, etc.), individuelle Gesundheitsleistungen, AAL = „Ambient Assited Living“ (Altersgerechte Assistenzsysteme für ein gesundes und unabhängiges Leben), Bücher, Zeitschriften oder Internetportale (Beispiel: www.physiotherapie.de oder www.fitness.com) mit entsprechenden Themen, Gesundheitsberatung, Sportartikel, Wellness, gesundheitsorientierte Fitnessprogramme wie Yoga, Pilates, Gerätetraining.
Das wachsende Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung ist die treibende Kraft, die die Umsätze in den Branchen und Nischen des zweiten Gesundheitsmarktes von Jahr zu Jahr um Milliarden steigen lassen. Branchen wie Kurlaub und der Tourismus, der Sport- und Freizeitbereich oder die Ernährungswirtschaft profitieren vom allgemeinen Gesundheits- und Fitnesstrend.