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Leider ist der Fitness-Bereich immer noch das Stiefkind in vielen Hotel-Spas. Wie kann aber der Fitness-Raum erfolgreich in eine Spa-Anlage integriert werden und wie rechnet sich die Investition? Dazu einige Tipps:
Hotels haben in den vergangenen »Wellness-Boom«- Jahren v. a. in große und aufwendige Pool-, Sauna- und Dampfbadanlagen investiert. Vielfach wurden dabei strategische und konzeptionelle Überlegungen hinten angestellt, da man der Meinung war, dass ein toller Wellness-Bereich den Umsatz von alleine ankurbelt. Wichtig für ein qualitativ hochwertiges Spa ist, neben einer funktionalen Hardware, ein ganzheitlich in sich logisches Konzept.
Geht man von den sieben Säulen – Entspannung, Verwöhnen, Schönheit, Wasser, Bewegung, Ernährung und Natur – als wesentliche Elemente für ein Spa aus, kann bei vielen Hotels festgestellt werden, dass einige Elemente nicht oder nur ungenügend berücksichtigt wurden. Insbesondere das Element Bewegung, also Fitness, war häufig das Stiefkind im »Spa-Business « der Hotels. Grundsätzlich sollten Hoteliers bei der Neuplanung, Modernisierung oder Erweiterung ihres Spas eigenes Know-how aufbauen. Das Hotel sollte in seinem Angebotsspektrum für alle Profit-Center ein einheitliches Bild beim Kunden hervorrufen, ohne Qualitätssprünge und Design-Brüche.
Blickpunkt Fitness
Setzen Sie Ihre »Fitness Lounge« in Szene mit den richtigen Materialien, Farben und einer ordentlichen Belüftung. Schon auf einer 50 m2-Fläche kann ein qualitativ hochwertiges Fitness-Angebot untergebracht werden. Wichtig für den Erfolg von Fitness im Hotel ist die Raumplanung. Der Fitness-Bereich sollte im Spa so platziert werden, dass er leicht zugänglich und offen gestaltet ist sowie über ausreichend Tageslicht verfügt. Der Fernblick in die Natur oder auf eine attraktive Skyline ist immer von Vorteil. Nicht jedes Hotel muss jedoch einen Fitness-Bereich haben. Es kommt auf die Positionierung des Hauses an. Wenn das Hotel hauptsächlich Beauty-Kunden bedient oder ein älteres Klientel, das eher am Schwimmen und Saunieren interessiert ist, ist Fitness kein Muss. Bei einem Business-Hotel oder Wellness-Hotel sollte aber immer ein funktionaler Fitness-Bereich integriert werden, da er zum Standard gehört.
Bevor Sie einen Fitness-Bereich planen oder relaunchen, analysieren Sie die Bedürfnisse Ihrer jetzigen und zukünftigen Klientel und stimmen Sie mit einem Fitness-Experten die Gerätekonfiguration (Hardware) detailliert auf Ihr Programm (Software) ab. Auf den Service kommt es an Für den Fitness-Bereich empfiehlt sich ein Standardangebot an Cardio-Geräten wie Laufband, Crosstrainer oder Fahrrad. Idealerweise ist jedes Gerät zweimal vorhanden, da viele Gäste zu zweit in den Fitness-Bereich kommen.
Speziell bei den Kraftgeräten ist darauf zu achten, dass sie einfach zu bedienen sind und wichtige Funktionsbereiche abdecken. Gerade für den Oberkörper können mehrere logisch aufeinander abgestimmte Fitness-Geräte z. B. in einem Geräte-Zirkel untergebracht werden und somit auch dem Fitness-Einsteiger ein klar erkennbares Konzept visualisieren. Je nachdem, welches Fitness-Programm oder Trainingskonzept Sie Ihre Kunden anbieten, sollten zu Ihrem Betreuungsteam kompetente Mitarbeiter (Sportwissenschaftler, Diplom-Fitnesstrainer oder auch Physiotherapeuten) gehören, die die Kunden motivieren können. Guter Service und in diesem Falle gute Betreuung von geschultem und motiviertem Personal sind wichtige Erfolgsfaktoren.
Etliche Hotels arbeiten schon erfolgreich mit externen Personal-Trainern zusammen, die individuell Programme ausarbeiten. Die Ein-Euro-Formel für eine Behandlungsminute, bezogen auf Anwendungen im Spa, kann auch hier auf 60 Minuten Personal Fitness-Training angewendet werden. Der Vorteil des Personal-Trainings ist, dass der Kunde sich intensiver mit seinem Training auseinandersetzt, selbst Know-how aufbaut und somit schneller einen Trainingserfolg verzeichnet. Zudem kann er zu Hause das Erlernte eigenständig umsetzen.
Individuelle Fitnessprogramme für den Hotelgast
Sinnvoll ist es auch, seinen Kunden individuelle Fitnessprogramme anzubieten – z. B. zur Rückenkräftigung, Mobilisation oder zur gezielten Gewichtsabnahme. Künftig werden ganzheitliche Fitnessprogramme (mit Auswertung der Trainingsdaten) mit Eingangs- und Healthchecks in guten Wellness-Hotels unverzichtbar sein, um gezielt mit dem Kunden an seiner »aktiven« Gesundheit und dem körperlichen Wohlbefinden zu arbeiten.
Beachten Sie die richtige Größe. Für einen Fitness-Bereich sollte mindestens eine Fläche von 40 m2 zur Verfügung stehen, da sonst kein gutes Standardangebot an Geräten (acht bis zehn) mit einem Investitionsvolumen von ca. 20.000 bis 30.000 Euro platziert werden kann. Bei einer Größe ab ca. 100 m2 Gerätefläche mit zehn Cardio- und zehn Kraftgeräten ist der Hotel-Fitness-Bereich konkurrenzfähig zu qualitativ hochwertigen Fitness-Clubs. Hier müssen etwa 70.000 Euro in die Geräte investiert werden. Zusätzlich sollte ein Kursraum von mindestens 50 m2 für verschiedenste Angebote zur Verfügung stehen.
Return of Investment
Der Hotelier erreicht einen Return on Invest für den Fitness-Bereich durch das Angebot von speziellen kostenpflichtigen Programmen sowie über den Verkauf von Personal-Trainerstunden und speziellen Health- und Fitness-Packages. Zum Angebot neben dem Gerätetraining können
auch Kurse wie Pilates, Yoga und Tai Chi gehören, die ebenfalls kostenpflichtig für den Hotelgast sind. Diese Angebote müssen auf jeden Fall aktiv vermarktet werden. Das heißt die Kunden sollten schon im Vorfeld ihres Spa-Aufenthaltes gezielt über die aktiven Angebote informiert werden.
Fazit: Wenn Sie erfolgreich einen Fitness-Raum in Ihrem Spa einrichten wollen, informieren Sie sich ausreichend. Mit Sicherheit geben Ihnen die führenden Fitnessgerätehersteller Auskunft über ihre Hotel-Referenzkunden und deren Konzepte. Besuchen Sie einschlägige Fachkongresse und tauschen Sie sich mit Kollegen aus. Bei größeren Projekten sollten Sie einen erfahrenen Experten kontaktieren, der sich nachweislich in der Materie auskennt.
Autor: Jörg Hidding übernimmt die Beratung von Unternehmen, die sich neu in der Fitness- und Wellness- Branche positionieren wollen. Er ist Inhaber der Beratungsagentur Aktiv Consult in Roßdorf.
Autor: Jörg HIdding www.aktiv-consult.de